Designfalle, 2007
Michael Hofstetter: UMUMUM, 2007
Joachim Melf: Wandfarbe, 2007

 

 

 

KUNST IM AQUAMARIN |
KURATIERT VON ANDREAS STETKA
AQUAMARIN | PRINZREGENTENPLATZ 8 | 81675 MÜNCHEN | T 089/41619637




Austellungseröffnung: 11. Mai, 2007, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 11. Mai bis 13. Juli 2007

 

Pressetext



Wo endet die Subversion, wo beginnt die Designfalle?

Michael Hofstetter und Jo Melf machen im Aquamarin zwei auf den Raum bezogene Arbeiten.

Ausgangsmaterial für Michael Hofstetters Installation "UMUMUM" ist die Frage, die jeder Betrachter am häufigsten stellt: Fensterhohe Buchstaben aus Spiegelglas formen über die gesamte Fensterfront des Lokals hinweg dreimal hintereinander das Wort WARUM. Die in das Fensterraster einkopierte Typografie spielt mit dem Rhythmus der Fenster. Die Fensterrahmen unterbrechen und verbergen die Buchstaben zum Teil, bedingen Zäsuren und Fragmentierungen. So ist das Erscheinungsbild des WARUM immer ein anderes. Es entstehen ‚Sinnverschiebungen', die durch die Spiegelungen in den Buchstaben – das Spiegelbild des Betrachters eingeschlossen – potenziert werden.

Jo Melf übersetzt in seiner Arbeit "Wandfarbe" im Modell gefundene Farbverläufe mit dem Pinsel auf die Wand. In großen Bahnen scheint die Farbe quer über die gesamte Wandfläche zu fließen oder zu spritzen. Es entstehen Farblinien in der Manier eines Action-Painting, die aufgrund ihres horizontalen Verlaufes in Leserichtung von links nach rechts an eine Partitur erinnern. Melf transformiert den Aussagegehalt der auf dem Wandgemälde dargestellten Behauptung: Seine ‚Reinschrift' des augenscheinlich spontanen, genialisch-expressiven künstlerischen Wurfs stellt diesen mit subtiler Ironie in Frage.

Dr. Inga Meincke